Es war Teil einer Reihe von Kunstwerken, die Alfred Hitchcock Dali für den Film „Spellbound“ in Auftrag gab. Dieser Film von 1945 zeigte Ingrid Bergman als Psychiaterin und Gregory Peck als ihren Patienten. Dalis Bilder wurden zur Traumsequenz, die Gregory Pecks Beschreibung eines Traums begleitete. Er beschreibt, wie er in einer Art Spielbank war, wo die Vorhänge mit Augen bedeckt und mit einer Schere zerschnitten waren. Dalis surrealistische Kunstwerke waren ideal für die symbolische Freudsche Bildsprache, die Pecks Beschreibung seines Traums begleitete. In einer Zeit, in der die Psychoanalyse populär und Film-Spezialeffekte noch experimentell waren, war die Traumsequenz ein denkwürdiger Teil des Films.

Obwohl Dali genug Arbeit für etwa 20 Minuten geschaffen hatte, führte die Zensur dazu, dass die eigentliche Sequenz im endgültigen Schnitt des Films nur wenige Minuten dauerte. Die Augenmalerei ist faszinierend. Das braune Auge hängt in der Luft, alles sehend, aber auch beobachtet. Etwas störend ist die Tropfkante, rätselhaft ist die Reflexion. Es ist ein unmögliches Bild, über einer vage erkennbaren Landschaft zu schweben.

Die Linien, die in die Ferne ziehen, ziehen den Betrachter näher an das Auge und verleihen dem Stück Tiefe und Dimension. Die schmale Farbpalette verleiht der Umgebung eine unheimliche Leere. Dali interessierte sich für Filme und arbeitete mit Hitchcock und Walt Disney zusammen. Er war auch in Freuds Methodik sehr versiert. Dali hatte Freuds „Traumdeutung“ als Student in Madrid gelesen und hatte daher ein Verständnis für Freuds Verwendung von Symbolen und visuellen Bildern, die aus dem Unterbewusstsein stammen. Das Augengemälde ist sowohl beeindruckend als auch zeitlos, ein wunderbares Kunstwerk, das weiterhin zu Diskussionen und weiteren Analysen anregen wird.